OKR FAQs – häufige Fragen rund um Fokusziele

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Q1. Wie unterscheiden sich OKRs von MBOs?
A1. Beides sind Zielsysteme. MBO (Management by Objectives) legt den Schwerpunkt auf Verknüpfung von Bonus mit Zielen, folgt einem Jahresrhythmus und Ziele werden von oben (Geschäftsführung) über die Ebenen hinweg runtergebrochen. OKRs haben keine Verknüpfung mit Bonus, sie beziehen sich immer auf ein Quartal und haben mehr Fokus (sind auf 4 Ziele limitiert). Außerdem werden sie sowohl von oben als auch von der Linie aus selbst gesetzt. OKRs sind außerdem transparent über das Unternehmen hinweg – sowohl die Inhalte als auch die Selbstbewertung.

Q2. Braucht man dafür ein Tool?
A2. Es hilft. Irgendwo muss die Transparenz hergestellt werden. Wenn es nur ein Team oder kleines Unternehmen ist kann das an einer Wand mit Papier gemacht werden. Andernfalls braucht man ein Ablagesystem, das Zugriff und Transparenz erlaubt. Billig geht es über Excel, Google Docs, Sharepoint oder Confluence. Besser geht es über Tools wie Weekdone, Koan oder andere.

Q3. Wie verhalten sich OKRs zu agilen Methoden (sprints etc)?
A3. OKRs sind ein strategisches Tool, um sich über Ausrichtung und Prioritäten im gesamten Unternehmen abzustimmen. Agile Methoden sind ein operatives Tool, um Geschwindigkeit, Arbeitslast und Rückmeldungen abzubilden. Die Methoden haben Ähnlichkeiten, wie die kurzen Zyklen und regelmäßige Treffen zur Abstimmung. Sie können gut nebeneinander existieren. In diesem Fall eignet sich, OKRs nur auf Team-Ebene zu vereinbaren und die agilen Methoden für die operative Arbeit zu nutzen.

Q4. Kann ich OKRs nicht selbst einführen?
A4. Geht schon. Allerdings werden OKRs leicht verkannt. Es hört sich einfach an – 3 Monate, 4 Ziele etc. Nur kommt eine ganze Reihe von Detailfragen mit (siehe diese FAQs) und OKRs sind immer auch ein Kulturwandel. Meist braucht es 2-4 Quartale bis die Wirkung von OKRs so richtig kickt. Wer das selbst manövrieren will kann gerne lesen und nachfragen und anpassen. Wer auf die Lernkurven von anderen zurückgreifen und schneller zur Wirkung kommen will, kann uns gerne fragen.

Q5. Ist das nicht mehr Admin-Aufwand als vorher?
A5. Ja, ist es. OKRs brauchen Gespräch – im 1-1 wie auch im Team. Wer nicht gerne mit seinen Leuten über Strategie und Prioritäten redet, sollte OKRs lassen. Allerdings profitieren viele Teams davon, sich regelmäßig und nachhaltig über Ziele und Fokus zu unterhalten. Dafür bieten OKRs ein Rhythmus und Methodik, um das nicht nur einmal zu tun, sondern zum Wesenszug von Teams zu machen.

Q6. Woran scheitern OKR Einführungen?
A6. Es gibt drei Hürden beim Start mit OKRs: Disziplin, Kultur und Dauer. Zum einen brauchen OKRs deutliche Disziplin – zur Setzung von Zielen, Durchführung von 1-1 Gesprächen, regelmäßige Updates, Selbstbewertung und Auswertung. Wer zu viele Abkürzungen einbaut verliert die Wirkung von OKRs. Zum anderen haben OKRs einiges an Kultur im Gepäck: offene Gespräche über Prioritäten, Eigenverantwortung, Transparenz und Beitrag vom einzelnen. In einer Angstkultur fällt Transparenz schwer, ohne Strategie fällt Fokus schwer, ohne Qualität in Führung fällt Rückmeldung schwer. Zuletzt braucht es eine Weile bis OKRs Wirkung zeigen. Wer zu ungeduldig mit Lernkurven ist oder zu viel mit OKRs rumdaddelt wird irgendwann den Nerv verlieren und aufhören.

Q7. Geht das nur in Software-Firmen? Geht das auch in der Produktion?
A7. Geht auch in Produktion. Sehr sogar. Man kann das mit Shopfloor-Boards oder Kanban-Wänden verbinden. Fokus und Eigenverantwortung braucht es überall.

Q8. Welche deutschen Beispiele gibt es?
A8. Zahlreiche große und kleinen Unternehmen nutzen das hierzulande. Von Bosch über Siemens, BMW zu Daimler, Continental zu Accenture. Auch Mittelständler und Startups nutzen OKRs.

Q9. Wie lange dauert eine Einführung?
A9. In der Regel drei Quartal. Hängt natürlich von den Voraussetzungen ab wie Kultur im Unternehmen, Vorhandensein einer Strategie, Führungsqualität und Wissen über OKRs. Es dauert etwas bis man sich mit den Superkräften von OKRs vertraut gemacht hat und diese nutzt.

Q10. Hängen OKRs an Bonussystemen?
A10. Nein. Ziele sind bei OKRs nicht mit Bonus verknüpft. Unternehmen mit Bonussystemen haben durch OKRs eine gewisse Spannung, die es aufzulösen gilt. Einige bleiben bei Jahreszielen und Zielerreichung – haben dann aber effektiv zwei Systeme, die ähnliches bewirken sollen.

Q11. Werden Ziele über ein Quartal hinaus beibehalten?
A11. Das ist nicht ratsam. Manche unfertigen oder wichtigen Ziele können sicher wieder neu als Fokus vereinbart werden. Allerdings sollte ein Übertrag per Standard vermieden werden. Jedes Quartal braucht eine neue Diskussion darüber, was im kommenden Quartal am wichtigsten ist und den meistne Beitrag liefert.

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